Windows: Grundlagen der Windowsbedienung: Unterschied zwischen den Versionen

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===== Inhalte des Startmenüs =====
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Das Startmenü enthält typischerweise mindestens die folgenden Einträge:
Das Startmenü enthält typischerweise mindestens die folgenden Einträge:
Linke Leiste:
Linke Leiste:



Version vom 20. Februar 2014, 13:58 Uhr

Grundlagen der Windowsbedienung

Arbeiten mit der Maus

Windows ist darauf ausgelegt mit einem Zeigegerät, meist einer Computermaus, bedient zu werden. (Maus)Symbole zeigen die Aktionen/Programme an, die beim Betätigen ausgeführt werden. Eine Maus hat normalerweise mindestens eine linke und eine rechte Maustaste, häufig auch noch weitere Zusatztasten. Auch wenn dem blinden Computernutzer die Mausbedienung nicht zur Verfügung steht, sollte er dennoch über die Möglichkeiten der Arbeit mit einer Maus bescheid wissen, um sich besser mit seinen sehenden Mitmenschen verständigen zu können. Ein Beispiel ist der Papierkorb auf dem Desktop. Bewegt man den Zeiger der Maus auf ihn, kann dieser durch einen Doppelklick mit der linken Maustaste geöffnet werden. Durch zweimaliges Anklicken eines Symbols kurz hintereinander wird also die Aktion bzw. das Programm gestartet. Der Zeiger der Maus kann aber auch auf Symbole oder Menüpunkte gezogen und diese mit einem einfachen Klick der linken Maustaste ausgewählt bzw. markiert werden. Die rechte Maustaste öffnet dort, wo es vorhanden ist, ein sogennanntes Kontextmenü. In einem Kontextmenü werden Befehle zur Verfügung gestellt, die das Symbol betreffen. Mit der Maus lässt sich auch nach dem "Drag & Drop" Prinzip arbeiten. Dies ist beispielsweise für das Verschieben von Dateien interessant. Die gewünschte Datei wird mit dem Mauszeiger ausgesucht und durch Drücken der linken Maustaste festgehalten. Anschließend wird sie an den gewünschten, neuen Speicherort "gezogen". Dort lässt man die linke Maustaste los und die Datei wird an den neuen Ort verschoben. Blinde Nutzer müssen ohne die Möglichkeiten der Mausbedienung auskommen. Sie benutzen die sogenannte Tastaturbedienung. Darunter versteht man die Steuerung des PC´s nur über die Computertastatur ganz ohne Zeigegerät. Dies ist aber nicht unter allen Bedingungen ein Nachteil, denn viele Computerspezialisten arbeiten ebenfalls oft ohne Maus. Eine reine Tastaturbedienung bedeutet in vielen Fällen für Geübte einen Zeitgewinn. Das Kapitel Tastaturbedienung bietet eine Einführung hierzu.

Tastaturbedienung

Windows ist ein grafisch orientiertes Programm, welches durch Fenster und deren Bedienung mit der Maus geprägt ist. Allerdings ist Windows nicht nur mit der Maus bedienbar, sondern genauso auch mit der Tastatur. Viele Profis, die viel mit dem PC arbeiten, verwenden die Tastaturbefehle sogar lieber als die Maus, da man mit der Tastatur in der Regel schneller und effizienter arbeiten kann. (Siehe Bedienung mit der Maus). Das Problem der Tastaturbedienung ist, dass man im Gegensatz zur sehr viel intuitiveren Mausbedienung etwas mehr wissen muss. Aber so schwer ist es gar nicht.

Startmenü - Programme mit der Tastatur starten

Windows lässt sich komplett über die Tastatur bedienen. Hierbei kommt der WINDOWS-Taste eine große Bedeutung zu. Mit der WINDOWS-Taste oder der Tastaturkombination STRG+ESC gelangt man in das Startmenü, in dem die wichtigsten Funktionen von Windows in einer Liste aufgeführt sind. Man navigiert im Startmenü mit den PFEILTasten AUF bzw. AB und aktiviert mit EINGABE. Alternativ dazu kann man auch den Anfangsbuchstaben oder (falls vorhanden) den Auswahlbuchstaben des jeweiligen Menüeintrags verwenden. Mit den Buchstaben wählt man aus und aktiviert den Menüeintrag gleichzeitig (Anmerkung: Wenn im Menü zwei Einträge mit dem gleichen Buchstaben beginnen, dann kann man mit dem Anfangsbuchstaben den ersten Eintrag nur auswählen, erneutes Drücken wählt den nächsten Eintrag mit dem gleichen Anfangsbuchstaben aus) - Aktivieren muss man in einem solchen Fall mit der EINGABE-Taste). Durch Aktivieren mancher Elemente des STARTMENÜS wird kein Programm direkt gestartet, sondern es öffnet sich ein UNTERMENÜ des STARTMENÜs. Erkennbar ist dies durch ein kleines Dreieck. Jaws zeigt in diesem Fall "...(um)". Dies findet man z.B. im Eintrag PROGRAMME. Die Navigation in einem solchen Fall kann auch durch die PFEILTasten RECHTS (um ins untergeordnete Menü zu gelangen) bzw. LINKS (um wieder ins übergeordnete Menü zu gelangen) erfolgen. Beispiel: Um das Programm EDITOR über das STARTMENÜ zu starten, gibt es folgende Möglichkeiten: Navigation mit den PFEILTasten: WINDOWS, einmal AUF (bis man bei ALLE PROGRAMME) angelangt ist, RECHTS, um in das UNTERMENÜ PROGRAMME des STARTMENÜs zu gelangen, mehrmals AUF bis man bei ZUBEHÖR angelangt ist, RECHTS, um in das UNTERMENÜ ZUBEHÖR zu gelangen, mehrmals AUF bis man bei EDITOR angelangt ist und schließlich EINGABE, um das Programm zu starten. Mit Einagbe des Namens: WINDOWS (Öffnen des Startmenüs), in das Eingabefeld EDITOR eingeben und mit EINGABE bestätigen bzw. es öffnet sich eine Liste, nachdem die ersten Bchstaben eingetippt worden sind. Mit den PFEILtasten zu EDITOR navigieren. Man erkennt schnell, dass die 2. Variante schneller und einfacher ist.

Inhalte des Startmenüs

Das Startmenü enthält typischerweise mindestens die folgenden Einträge:

Linke Leiste:

  • Computer Ausschalten
  • Such-Feld
  • Alle Programme
  • häufig benutzte Programme, wie z.B. Word, JAWS etc.

Rechte Leiste (mit TAB zu erreichen):

  • Dokumente
  • Bilder
  • Musik
  • Computer
  • Systemsteuerung
  • Geräte und Drucker
  • Standardprogramme
  • Hilfe und Support


Wie man das Startmenü anpasst, zeigt das Kapitel: Windows: Startmenü anpassen

Anwendungsprogramme mit der Tastatur steuern

Anwendungsprogramme, wie z.B. Word oder der Internet-Explorer, können grundsätzlich mit der Tastatur bedient werden. Hier gibt es zwei grundsätzliche Konzepte. Die Bedienung über das Menü bzw. die Menüleiste und die Bedienung über Shortcuts. Die erste und zunächst einfachste Möglichkeit, ein Anwendungsfenster mit der Tastatur zu bedienen, funktioniert über das Menü.

Menüs erkunden

In das Menü einer Anwendung gelangt man in der Regel über einmaliges Drücken der ALT-Taste. Dadurch steht der Cursor auf dem ersten Eintrag der Menüleiste. Mit den PFEILTasten LINKS bzw. RECHTS kann man den Cursor auf die verschiedenen Menütitel bewegen. Durch die PFEILTaste AB öffnet man das durch den Cursor fokusierte Menü und wandert mit AUF und AB durch das Menü hindurch. Mit EINGABE aktiviert man schließlich einen Menüeintrag und führt dadurch den Befehl aus (das entspricht dem Mausklick bei der Mausbedienung). Beispiel: Um aus dem Programm Wordpad etwas zu drucken, drückt man folgende Tasten nacheinander: ALT, AB, AB, AB, AB, AB, EINGABE Erklärung: Mit ALT aktiviert man das Menü. Mit AB wandert man durch das Menü Datei, bis man auf dem Menüeintrag Drucken steht und aktiviert den Befehl "Drucken" durch die EINGABE-Taste. Dies ist die elementare Form der Tastaturbedienung. Mit dieser Technik kann man sich sehr gut anschauen, was überhaupt alles in den Menüs enthalten ist bzw. einen Menüeintrag suchen. Schneller geht es, wenn man genau weiß, welchen Menüeintrag man aktivieren möchte. Dazu muss man nur herausfinden, mit welchem Buchstaben man den jeweiligen Menüeintrag aktivieren kann. Diesen Buchstaben verrät uns die Sprachausgabe, wenn der Menüeintrag mit den PFEILTasten ausgewählt wird. So sagt z.B. die Sprachausgabe beim Wandern durch die Menüleiste in Wordpad:

  • "Datei Alt plus d"
  • "Bearbeiten Alt plus b"
  • "Ansicht Alt plus a"
  • usw.

Auch innerhalb eines Menüs werden die Buchstaben, die einen Menüeintrag aktivieren, von der Sprachausgabe ganz am Ende der Ansage gesprochen. So sagt die Sprachausgabe beim Auswählen des Menüeintrags ÖFFNEN im Menü DATEI in Word folgendes: "Öffnen Punkt Punkt Punkt, STRG Pluszeichen O, F". Auf der Braillezeile steht gleichzeitig folgendes: Öffnen... Strg+O.

Menüs gezielt mit Tastaturkombinationen bedienen

Gezielter als mit dem PFEILTasten kann man mit Buchstaben durch die Menüs navigieren. Jeder Eintrag in einem Menü kann mit einem bestimmten Buchstaben aktiviert werden. Nach Drücken von ALT erkennt der Sehende diesen Buchstaben an der Unterstreichung. Der blinde Nutzer bekommt diese Information über die Sprachausgabe (siehe voriges Kapitel:Menüerkundung mit ALT und den PFEILTasten). Die Bedienung erfolgt dabei immer in Reihe, d.h. die Tasten werden nicht gleichzeitig, sondern nacheinander gedrückt. Beispiel: Um aus dem Programm Word etwas zu drucken, verwendet man den Menübefehl: ALT+D,U Erklärung:

  • ALT aktiviert das Menü
  • D öffnet das Menü Datei (das D von Datei ist unterstrichen) und das Drücken von
  • U wählt und aktiviert den Menüeintrag Drucken (das U von Drucken ist unterstrichen) und öffnet damit das Dialogfenster zum Drucken.
Menüs schließen

Mit ESC oder ALT schließt man ein Menü wieder, ohne einen Befehl auszuführen.

Tastaturkombinationen - Shortcuts

Unter Tastaturkombinationen, auch Shortcuts genannt, versteht man Tastaturbefehle, bei denen man durch das gleichzeitige Drücken von mehreren Tasten einen Befehl ausführen kann. Üblicherweise kann man an der Darstellung von Tastatureingaben erkennen, ob es sich um eine Tastaturkombination (erkennbar am + als Trennungszeichen zwischen den Tasten) oder um einen Menübefehl (erkennbar am , als Trennungszeichen zwischen den Tasten) handelt. Sehr häufig gibt es sowohl eine Tastaturkombination als auch einen Menübefehl für den gleichen Befehl, Z.B. beim DRUCKEN-Befehl: Menübefehl Drucken: ALT+D,U Tastaturkombination Drucken: STRG+P Meist hat die Auswahl des Buchstabens eine Bedeutung und hilft beim Merken von Tastaturkombinationen. So steht z.B. das P bei STRG+P für Print (englisch Drucken). Die Tastaturkombinationen findet man in der Regel in der Hilfe eines Programms. Häufig sind die Tastaturkombinationen auch im Menü mit angegeben. In manchen Programmen (wie z.B. Word) muss man diese Funktion jedoch in den Optionen des Programms erst einstellen (siehe Einstellungen in WORD).

Beispiele wichtiger Tastaturkombinationen
  • ALT+F4 (Programm schließen)
  • STRG+C (markierte Elemente in die Zwischenablage kopieren)
  • STRG+X (markierte Elemente in die Zwischenablage ausschneiden)
  • STRG+V (Elemente aus der Zwischenablage einfügen)
Eine nicht mehr reagierende Anwendung beenden

Der Fall, dass "nichts mehr geht", wird immer mal wieder eintreten. Normalerweise reagiert dann eine Anwendung / ein Programm nicht mehr. In diesem Fall muss nicht gleich der Computer neu gestartet oder gar mit dem Hammer für immer ausgeschaltet werden. In den meisten Fällen genügt es, die Anwendung zu beenden, die nicht mehr reagiert. Hierfür sieht Windows den "Task Manager" vor: Das Fenster "Windows Sicherheit" wird durch die Tastenkombination STRG+ALT+ENTF aufgerufen. Durch viermaliges Drücken von TAB wird die Schaltfläche TASK MANAGER erreicht. Diese wird durch Drücken von EINGABE betätigt und der Task Manager gestartet. Alternativ kann mit ALT+T der Task Manager direkt geöffnet werden. Standardmäßig wird der Task Manager in der Registerkarte Anwendungen geöffnet. Mit TAB gelangt man in die Listenansicht der ausgeführten Anwendungen / Programme. Mit den PFEILTasten AUF und AB navigiert man sich durch die Liste. Links in der Liste ist der Name der Anwendung aufgeführt, rechts der Status. Es gibt den Status "Wird ausgeführt" und den Status "keine Reaktion". "Keine Reaktion" zeigt an, dass die Anwendung nicht mehr reagiert. Mit ALT+T wird der Schalter TASK BEENDEN betätigt und durch das Fenster "Programm beenden - Name des Programmes" aufgerufen. Hier muss zur Sicherheit der Schalter SOFORT BEENDEN mit TAB gewählt werden. Bleibt das Fenster nach dem Beenden des Programmes offen, kann es mit ESC geschlossen werden. Das zuvor nicht mehr reagierende Programm kann nun neu gestartet werden. Sollte die Anwendung weiterhin nicht mehr stabil laufen, empfiehlt es sich, den Computer neu zu starten.