Taktile Abbildungen
Aus Augenbit
Version vom 14. Juli 2009, 16:13 Uhr von Rueger (Diskussion | Beiträge)
Vorüberlegungen
- Veranschaulichungsmöglichkeiten:
- Realbegegnung
- Tierpräparate und Modelle
- Taktile Abbildungen
- Zeitpunkt des Einsatzes taktiler Abbildungen
Theoretische Grundlagen
- Ergänzungsnotwendigkeit taktiler Abbildungen
- Wahrnehmungsfähigkeiten der Schüler/innen
- Interpretationsnotwendigkeit
- Motivation
Anforderungen an taktile Abbildungen
- Keine 1:1-Übertragungen
- Deutliche Informationen (angepasst an Alter, Vorerfahrungen etc. der Schülerinnen und Schüler)
- Begrenzung der Informationen auf das Wesentliche; auf Nebensächlichkeiten ist zu verzichten
- Relevante Merkmale mit deutlichem taktilen Kontrast
- Kontrastreiche Farbgebung für hochgradig sehbehinderte Schüler/innen
- Material- bzw. Texturähnlichkeit zum Realgegenstand hilft bei der Interpretation der Darstellung
- Abgrenzung von Figur und Grund bzw. verschiedener Texturen durch Kanten oder Linien (Höhenunterschied mindestens 1 mm)
- Flächendarstellung durch Grenzlinien und Textur
- Unterscheidbarkeit von Merkmalen ist kontextabhängig
- Abstand von Punkten, Linien etc. immer größer als 2 mm
- Linienüberschneidungen und -unterbrechungen sollten vermieden werden: sich kreuzende Linien erzeugen leicht den Eindruck geschlossener Figuren
- Visuelle Muster (Schraffuren, Punktierungen etc.) erzeugen u.U. denselben Tasteindruck
- Darstellung größerer Flächen durch Höhe und Textur
- Objekte sollten in typischer Ansicht dargestellt werden
- Keine perspektivische Darstellungen
- Die Größe des Mediums sollte den Armtastraum der Benutzer nicht überschreiten
- Transport, Aufbewahrung und Stabilität müssen bei der Herstellung mit bedacht werden
- Eine regelmäßige Anordnung der Objekte erleichtert die Orientierung (horizontal, vertikal)
Ausgabe und Zeichengeräte
Zeichenbrett und Zeichenfolie
- Spezialfolie - wird auf Malbrett eingespannt
- erhebt beim Beschreiben mit dem Stift
- Vorteile:
- visuell und taktil erfahrbar
- gute Tastbarkeit von Linien
- Weiterverarbeitung durch den Schüler möglich
- Nachteile:
- keine Korrekturmöglichkeiten
- keine Vervielfältigungsmöglichkeiten
- keine verschiedenen Texturen
- Beschriftung nur schwer möglich
Tiefziehverfahren
- Spezialfolie wird erhitzt und per Vakuum auf �eine Vorlage gepresst, so dass ein�detailgetreuer Abdruck entsteht.
- Vorteile:
- sehr gute Tastbarkeit von Linien und Flächen
- Variable Höhenstufen
- unterschiedliche Texturen darstellbar
- widerstandsfähig
- Nachteile:
- Erstellung mit großem Material- und Zeitaufwand
Schwellkopierer
- Spezialpapier für Schwarzschriftdrucker
- dunkle Druckbereiche werden durch Belichtung erhitzt und erheben sich.
- Vorteile:
- visuell und taktil erfahrbar
- gute Tastbarkeit von Linien und Flächen
- bis zu drei unterschiedliche Linienarten darstellbar
- Nachteile:
- hohe Druckkosten
- Tastqualität nicht über das ganze Blatt einheitlich
- Schriftqualität nur mittelmäßig
Tiger-Drucker
- Punkt-Matrix-Drucker
- Druck auf reguläres Braillepapier
- Vorteile:
- unterschiedliche Punkthöhen druckbar
- geringe Druckkosten
- Linien sehr gut tastbar
- Nachteile:
- Tastbarkeit der Schriftqualität umstritten
- nur mit Erweiterung taktil und visuell erfahrbar
- unterschiedliche Linienarten nur mit Einschränkungen tastbar
3D-Drucker - Rapid Prototyping
- erstellt beliebige dreidimensionale Körper
- Vorteile:
- Ausdrucke sind räumlich tastbar
- Nachteile:
- geringer Verbreitungsgrad
- sehr große Bauweise
- aufwändige Vorlagenerstellung
- extrem hohe Anschaffungs- und Druckkosten