IPad
- Handreichung zum Einsatz eines iPads als Hilfsmittel im Förderschwerpunkt SEHEN
Stand: März 2025
- 1 Präambel
„For most of us, technology makes things easier. For a person with a disability, it makes things possible." (Judy Heumann, American Disability Rights Activist)
Diese Handreichung dient Lehrkräften im Sonderpädagogischen Dienst Förderschwerpunkt SEHEN in Hinblick auf den Einsatz eines iPads für Schülerinnen und Schüler mit Sehbehinderung, die zielgleich die allgemeine oder berufliche Schule besuchen.
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Wenn sich abzeichnet, dass das Sehvermögen für den Einsatz des iPads als Hilfsmittel längerfristig nicht ausreichen wird, muss frühzeitig auf die Voraussetzungen zum Umgang mit einer Sprachausgabe und ggf. Braillezeile hingearbeitet werden. Die Handreichung eines (integrierten) Screenreaders und einer Braillezeile aus.
Die Handreichung unterstützt die Entscheidungsfindung zum Einsatz des iPads als Hilfsmittel und enthält zudem praktische Hinweise zur Beantragung sowie zur Gestaltung eines optimalen Arbeitsplatzes mit dem Fokus auf das iPad als Hilfsmittel. Außerdem beinhaltet die Handreichung Tipps für die Handhabung des iPads im Unterrichtsalltag. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung der Rahmenbedingungen für den Einsatz des iPads in Klassenarbeiten und Prüfungen. Ziel dieser Handreichung ist es nicht, die im schulischen Kontext viel diskutierten Begriffe "Barrierefreiheit", "Universal Design", "Assistive Technologien (AT)" und "digitale Arbeitstechnik" zu definieren und zu diskutieren.
Lehrkräfte im Sonderpädagogischen Dienst Förderschwerpunkt (FSP) SEHEN sind nicht selten damit konfrontiert, dass ihre Schülerinnen und Schüler ein iPad an der Schule und/oder in sogenannten iPad-Klassen nutzen wollen. Im Rahmen des Digitalpakts sind an vielen allgemeinem Schulen neben beispielsweise digitalen Tafeln auch iPads erworben worden und in unterschiedlichen Kontexten im Einsatz. Im Unterschied dazu betrachtet diese Handreichung das iPad im Förderschwerpunkt SEHEN als Hilfsmittel und nicht als reine Alltagstechnologie. Daher wird zwischen dem iPad als allgemeines Unterrichtsmedium mit Lern- und Notiz-Apps und dem iPad als assistive Technologie unterschieden. Letzteres unterstützt Schülerinnen und Schüler mit Sehbehinderung beispielsweise durch die Vergrößerung von Texten, die Invertierung von Darstellungen und die digitale Bearbeitung von Dokumenten.
Die Nutzungsmöglichkeiten des iPads im Kontext einer Sehbehinderung sind vielfältig. Dass Schülerinnen und Schüler (mit Sehbehinderung) eine hohe Motivation haben, mit einem iPad im Unterricht zu arbeiten steht außer Frage. Dies zeigen auch zahlreiche Veröffentlichungen zu diesem Thema.
Das iPad kann teilweise die Funktionen eines verordneten elektronischen Hilfsmittels übernehmen oder eine bereits vorhandene Hilfsmittelausstattung ergänzen. Ob das iPad eine sinnvolle Alternative zu einem etablierten Gerät darstellt, sollte immer sorgfältig individuell abgewogen werden. Gleiches gilt für die Wahl eines geeigneten Hilfsmittels: Die Nutzung eines optischen oder elektronischen Hilfsmittels sollte nicht automatisch den Ausschluss eines anderen bedeuten (vgl. Mihajlovic 2014, 55). Die Lehrkräfte des Sonderpädagogischen Dienstes sind in der Verantwortung, neben den Vorteilen des iPad-Einsatzes auch dessen Grenzen und den Einsatz alternativer Hilfsmittel zu thematisieren. Nicht zuletzt im Hinblick auf die berufliche Orientierung ist z. B. der sichere Umgang mit MS Office-Anwendungen am PC eine Fähigkeit, die bei einer Bewerbung um einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz für Jugendliche mit einer Sehbehinderung als besonderer "Skill" gelten kann. Die Bedeutung digitaler Kompetenzen (losgelöst vom iPad) ist im Vergleich zu Schülerinnen und Schüler ohne Sehbehinderung deutlich höher anzusetzen, weil erstens die gesellschaftliche Teilhabe heutzutage maßgeblich von Medienkompetenz abhängig ist (vgl. Bosse & Sponhol, 2023, 22) und zweitens die Beherrschung digitaler Kompetenzen dazu führt, innerhalb der eigenen und gesellschaftlichen Alltags- und Lebensbedingungen handlungsfähig zu sein (vgl. Schluchter 2023, 171).
Schülerinnen und Schüler mit Sehbehinderung müssen somit über eine Vielzahl an Kompetenzen in Bezug auf Hilfsmittel verfügen. Diese Forderung findet sich nicht zuletzt im spezifischen Curriculum.
Ideal ist, wenn die Zusammenarbeit zwischen Lehrkraft im Sonderpädagogischem Dienst und Schülerin oder Schüler so gestaltet ist, dass Empfehlungen in Hinblick auf den Einsatz unterschiedlicher Hilfsmittel angenommen und vorgeschlagene Arbeitstechniken gemeinsam erprobt und folglich im Unterrichtsalltag eingesetzt werden. Schülerinnen und Schüler erleben sich selbst als kompetent, selbstbestimmt und autonom, wenn sie unterschiedliche Hilfsmittel beherrschen.
Für einen erfolgreichen Einsatz des iPads ist neben den individuellen (Bedien-)Kompetenzen der Schülerinnen und Schülern entscheidend, dass auch die Lehrkräfte im Sonderpädagogischen Dienst die Einstellungsmöglichkeiten und Bedienungshilfen des iPads sicher anwenden können. Zudem sollten sie Schülerinnen und Schülern mit Sehbehinderung effektive Arbeitstechniken vermitteln, die sowohl strukturierte Abläufe als auch Datensicherheit gewährleisten. Diese Handreichung soll dabei unterstützen.
Schließlich wird auch das Thema Nachteilausgleich ausführlich erläutert, da bei der Nutzung eines iPads in Klassenarbeiten oder Prüfungen unbedingt hervorgehoben werden muss, dass das iPad für Schülerinnen und Schüler mit Sehbehinderung als Hilfsmittel dient und nicht aus bloßer Bequemlichkeit genutzt wird.
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Um die Handreichung möglichst aktuell zu halten, ist sie so konzipiert, dass bestimmte Inhalte als Anlagen beigefügt sind. Darauf wird im jeweiligen Abschnitt verwiesen. Kapitel sind mit # querverlinkt.
- 2 Entscheidungsfindung bzgl. des Einsatzes eines iPads als Hilfsmittel
In dieser Handreichung wird der Einsatz des iPads als schulisches Hilfsmittel betrachtet. Eine gründliche Abwägung, in welchen Bereichen das iPad beim jeweiligen Schüler das adäquate Hilfsmittel oder eine sinnvolle Ergänzung ist, ist notwendig. Wie das iPad in Unterrichtssituationen eingesetzt werden kann, wird in Kapitel #4 näher beschrieben.
- 2.1 Grenzen des iPads als Hilfsmittel
Das iPad als Hilfsmittel hat in folgenden Punkten Grenzen:
- Bei einem sehr hohen Vergrößerungsbedarf. Als Kriterium kann die Notwendigkeit der Nutzung eines Screenreaders (JAWS, NVDA) herangezogen werden. Wichtig ist die regelmäßige Überprüfung der Lesegeschwindigkeit der Schülerinnen/des Schülers und ob die eigene Handschrift wieder in angemessenem Tempo gelesen werden kann. - Bei Progredienz. Bei einer fortschreitenden Augenerkrankung muss die Sinnhaftigkeit eines iPads überprüft und alternative Arbeitstechniken (Windows, Screenreader) frühzeitig angebahnt werden. - Der Einsatz des iPads für alle Situationen. Der Einsatz des iPads kann von Schule und Familie als "Allround-Lösung" missverstanden werden. Dadurch kann die Effektivität des iPad-Einsatzes in manchen Situationen überschätzt werden. - Das iPad als einziges Hilfsmittel. Am Arbeitsplatz aber auch in der Schule kann die Nutzung des iPads als einzige beherrschte Hilfsmitteltechnologie an Grenzen stoßen.
- 2.2 Chancen des iPads als Hilfsmittel
Die Vorteile des iPads bestehen (angelehnt an Krstoski, 2023) in:
- 1. Wahlmöglichkeiten bei der Perzeption (Adaptivität)
Damit sind die geräteeigenen Bedienhilfen gemeint, die bereits von Werkseite aus immer installiert sind und die Möglichkeit bieten, Informationsdarstellungen (auch appspezifisch) anzupassen, z. B. für visuelle Informationen:
- Eine Invertierung ist bei Bedarf problemlos einstellbar - Kontraste und Helligkeit können an den jeweiligen Bedarf angepasst werden. - Eine bedarfsorientierte Vergrößerung des gesamten Bildschirms oder nur einzelner Teilbereiche (schwebender Text) ist schnell und einfach möglich.
- 2. Usability
Das iPad verfügt über ein intuitives Bedienkonzept und weist eine hohe Benutzerfreundlichkeit auf:
- Die Bedienung des iPads ist intuitiv. Es lädt die Schülerinnen und Schüler zum Ausprobieren ein. Sie entwickeln dadurch eigene Arbeitsweisen und Strategien. Die Schülerinnen und Schüler können autonom arbeiten. - Zudem kennen sich viele Menschen im Umgang aus und können Hilfestellungen geben. Dies fördert Zusammenarbeit und Gemeinschaft.
- 3. Multimodalität
Das iPad spricht unterschiedliche Sinneskanäle (z. B. Auge, Ohr) an.
- Text kann mit den Augen gelesen oder z. B. mit der Vorlesefunktion oder im Reader-Modus vorgelesen und somit über das Hören erfasst werden. - Schülerinnen und Schüler mit Sehbehinderung können ihre Notizen diktieren, mit dem elektronischen Stift handschriftlich schreiben oder über eine Tastatur eingeben.
- 4. Multifunktionalität
Das iPad bietet einen flexiblen Einsatz, da es durch Apps beliebig erweiterbar ist.
- Das iPad ist sehr mobil und kann überallhin mitgenommen und eingesetzt werden. - An Schulen, die stark auf eine digitale Arbeitsweise setzen und die entsprechende Infrastruktur eingerichtet haben, können Arbeitsmaterialien schnell und unkompliziert geteilt werden.
- 5. Kooperation
- Die Motivation für den Einsatz eines iPads ist bei Schülerinnen und Schülern mit Sehbehinderung hoch, die stigmatisierende Wirkung gering. Daher kann davon ausgegangen werden, dass das iPad als Hilfsmittel oft genutzt wird. - Schulen und Lehrkräfte sind mit iPads und deren Niederschwelligkeit vertraut. Dadurch ist die Akzeptanz des iPads als Hilfsmittel häufig höher. - Durch den Einsatz des iPads als Hilfsmittel ist die Kooperation mit den Mitschülerinnen und Mitschülern erleichtert.
Insgesamt kann das iPad für Schülerinnen und Schüler mit Sehbehinderung ein intuitives und gut akzeptiertes Hilfsmittel sein, das viele Funktionen im Schulalltag ausfüllt. Das iPad ermöglicht ein hohes Maß an Selbständigkeit. Es kann aber nicht das alleinige Hilfsmittel sein. Wichtig ist also, dass den Schülerinnen und Schülern vor der Einführung des iPads der Umgang mit optischen Hilfsmitteln bekannt ist.
Angelehnt an Walthes können folgende Überlegungen zum Einsatz eines iPads als Hilfsmittel für die Lehrkraft im Sonderpädagogischen Dienst FSP SEHEN hilfreich sein:
- Welche Aufgaben möchte die Person mit dem Hilfsmittel bewältigen können? - Akzeptiert die betroffene Person das Hilfsmittel? - Wie ist die Handhabbarkeit des Hilfsmittels und wie gestaltet sich das Erlernen des Umgangs damit? - Unterstützt das Hilfsmittel die Person oder schafft es neue Abhängigkeiten?
- 3 Organisatorische Überlegungen zur Anschaffung eines iPads als Hilfsmittel
Vor der Anschaffung des iPads als Hilfsmittel gibt es verschiedene Punkte abzuklären:
1\. Welche Geräte sind vorhanden?
- Gibt es ein schulisches Gerät, das in der Nutzung erprobt werden kann, bevor (oder während) ein eigenes iPad beantragt wird? - Gibt es ein schulisches Gerät, das dauerhaft verwendet werden kann? - Kann die Familie ein eigenes iPad kaufen oder besitzt bereits eins? - Soll das iPad über einen Kostenträger beantragt werden? - Gibt es ein Zweitgerät als Ersatz im Falle einer Reparatur oder für den Einsatz in Klassenarbeiten und Prüfungen?
2\. Wie ist die Verwaltung der Geräte? Wer hat die Verantwortung?
- Bei einem privaten (oder beantragten) iPad trägt in der Regel die Familie die Verantwortung für die Verwaltung des Geräts, das Aufspielen der benötigten Apps und Dateien, regelmäßige Updates, Datensicherung, … - Bei einem schulischen iPad trägt die Schule und ggf. das beauftragte Medienunternehmen die Verantwortung für die Verwaltung des Geräts, das Aufspielen der benötigten Apps und Dateien, regelmäßige Updates, Datensicherung, ….
3\. Wer ist der Mobile Device Management (MDM)-Verantwortliche?
- Ist der MDM-Verantwortliche direkt an der Schule und es ist somit einfach möglich Apps zu installieren und zu erproben? - Ist der MDM-Verantwortliche ausgelagert und damit räumlich getrennt und damit das spontane Installieren von Apps oder Herunterladen von Dateien etwas organisations- und zeitaufwendiger?
4\. Versicherungsschutz des iPads
- Die Frage nach dem Versicherungsschutz oder ggf. eine benötigte Zusatzversicherung sollte geklärt sein. - Hier bieten Versicherungsunternehmen häufig private Elektronik-Geräteversicherungen/Tabletversicherungen für eine weiterführende Gerätesicherheit (Diebstahl, technischer Schaden) an.
Das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg weist verschiedene Szenarien mobiler Endgeräte aus Sicht der Schulen auf.
- 3.1 Leihe, Kauf oder Beantragung eines iPads als Hilfsmittel
- 3.1.1 Schulgerät
Die Nutzung eines schuleigenen Geräts ist empfehlenswert, da dies i. d. R. beinhaltet, dass das Schulgerät von einem MDM-Zuständigen verwaltet wird. Dieser muss bei der Installation von benötigten Apps. Bei Schulgeräten ist es meist möglich, ein gleiches iPad mit den benötigten Apps und Dateien für Klassenarbeiten und Prüfungen bereit zu stellen. Am „Prüfungs-iPad“ kann eine höhere Sicherheit bei Leistungsüberprüfungen gewährleistet werden, da hier keine nicht erlaubten inhaltlichen Dateien vorhanden sind und das Abkoppeln des Internets gut gesichert werden kann (siehe Hinweise unter #5. Prüfungen).
- 3.1.2 Privatgerät
Es besteht auch die Möglichkeit, ein iPad als Hilfsmittel über die Krankenkasse bzw. Eingliederungshilfe zu beantragen. Für die Bewilligung muss allerdings Zeit eingeplant werden.
Es besteht die Möglichkeit, dass die Familie sich privat ein eigenes iPad kauft und der Schülerin/dem Schüler mit Sehbehinderung als Gerät und Hilfsmittel für die Schule zur Verfügung stellt. Ein privates Gerät, unabhängig wer es finanziert hat, wird i. d. R. nicht über die Schule bzw. über einen MDM-Zuständigen verwaltet. Das bedeutet, dass das Gerät eine private Apple-ID benötigt und die Familie eigenverantwortlich für Konfiguration und Wartung des iPads zuständig ist (z. B. Installieren der benötigten Apps, Herunterladen der benötigten Dateien, regelmäßige Updates, Backups, usw.). Für den Fall eines Privatgeräts muss besprochen werden, wie die Sicherheit und die Vorbeugung von Betrugsversuchen bei Leistungsüberprüfungen gewährleistet werden können. Ggfs. kann die Schule ein zusätzliches iPad für Leistungsüberprüfungen bereitstellen. In diesem Fall muss gewährleistet sein, dass die Schülerin/der Schüler damit zurechtkommt und die individuellen Einstellungen identlich sind.
- 3.1.3 Ablauf der Beantragung eines iPads als Hilfsmittel
Die Beantragung eines iPads als Hilfsmittel unterscheidet sich nicht von der Beantragung anderer Hilfsmittel. Empfehlenswert ist eine Hilfsmittel-Verordnung durch den Augenarzt. Diese verdeutlicht den Hilfsmittelcharakter und die Notwendigkeit des iPads. Im Moment hat das iPad als Hilfsmittel für Menschen mit Sehbeeinträchtigung keine Hilfsmittelnummer. Das Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen ist nur eine Orientierungshilfe und kein Ausschlusskriterium der Kostenübernahme.
Grundvoraussetzung für die Kostenübernahme ist das Vorliegen einer Behinderung oder dass die Schülerin/der Schüler von einer Behinderung bedroht ist. Da ein iPad ein Hilfsmittel im weiteren Sinn ist, spielt auch der Aufenthaltsstatus der Schülerin/des Schülers eine Rolle, ob eine Kostenübernahme möglich ist. Der zuständige Kostenträger prüft die Notwendigkeit des iPads als schulisches Hilfsmittel genau. Dafür ist häufig eine Stellungnahme des Sonderpädagogischen Diensts FSP SEHEN erforderlich. Oft fordert der Kostenträger zusätzlich eine Bestätigung der Schule, dass diese der Schülerin/dem Schüler kein Gerät zur Verfügung stellen kann. Die Argumentationsgrundlage ist immer die schulische Aktivität und Teilhabe. Die Argumente können ähnlich sein wie bei einer Stellungnahme zur Notwendigkeit eines Laptops als schulisches Hilfsmittel. Wichtigster Hinweis in der Begründung ist die "dringende Notwendigkeit" für die schulische Teilhabe; Begründungen wie "wünschenswert" oder "besser" reichen nicht aus. Es empfiehlt sich, die Vorteile bzw. den Einsatz des iPads als Hilfsmittel konkret zu machen (ggfs. mit Beispielen). Auch die Wirtschaftlichkeit ist ein hilfreiches Argument. Der Fokus liegt auf der schulischen Aktivität und Teilhabe, daher sollte der Gewinn für den Alltag nicht erwähnt werden.
- 3.1.4 Rechtsberatung
Falls der Kostenträger trotz Stellungnahmen das iPad oder nur ein nicht ausreichendes Gerät bewilligt, gibt es die Möglichkeit, den rbm (rechte behinderter Menschen) hinzuzuziehen: https://www.rbm-rechtsberatung.de/
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Wenn die Familie Mitglied in einem Selbsthilfeverband ist, haben Sie Anspruch auf kostenlose Beratung durch rbm in diesem Sachverhalt. Allerdings ist zu beachten, dass die Mandatsübernahme nur noch unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist und rbm keine Prozessbegleitung mehr anbieten kann. Es ist unbedingt zu empfehlen, Kontakt zur rbm aufzunehmen und sich beraten zu lassen.
- 3.2 Hinweise zur Ausstattung des iPads und des Arbeitsplatzes
Bei der Anschaffung und Ausstattung eines iPads als schulisches Hilfsmittel sind bestimmte Mindestanforderungen bzgl. des iPads und der Arbeitsplatzausstattung zu bedenken und ggfs. zu beantragen. Erste Erfahrungen zeigen, dass - ähnlich wie bei der Beantragung eines Notebooks als Hilfsmittel - eine hohe Leistung des Geräts empfehlenswert ist. Die Hinzuziehung eines Medienberatungszentrums, eines Hilfsmittelanbieters und ein Blick auf die aktuellen Modelle (https://www.apple.com/ipad/) sollten erwogen werden.
Die Anlage "Empfehlung Ausstattung iPad" geht auf verschiedene Komponenten ein.
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Es ist empfehlenswert, von Anfang an das Setting für Klassenarbeiten und Prüfungen zu bedenken, damit die Schülerin/der Schüler in den Prüfungssituationen die gewohnte Arbeitstechnik nutzen kann und gut zurechtkommt.
- 4. Wie kann das iPad im Unterricht als Hilfsmittel eingesetzt werden?
Das iPad bietet viele Möglichkeiten im Unterricht als Hilfsmittel eingesetzt zur werden. Diese werden anhand von konkreten Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt und kurz beschrieben. Um das Gerät sinnvoll als Hilfsmittel einzusetzen ist es wichtig, es gut und sicher bedienen zu können. Das iPad bietet hierzu eine Vielzahl an Bedienungshilfen, die zunächst erläutert werden sollen. Abschließend wird das iPad in den einzelnen Situationen anderen Hilfsmitteln gegenübergestellt, um auch Möglichkeiten der gegenseitigen Ergänzung verschiedener Hilfsmittel aufzuzeigen.
- 4.1 Bedienungshilfen des iPads
Die Einstellungsmöglichkeiten zur erleichterten Bedienung finden sich beim iPad unter Einstellungen -> Bedienungshilfen. Es lohnt sich, vorab mit diesen vertraut zu sein und in unterschiedlichen Apps auszuprobieren. Hier werden einige Möglichkeiten kurz aufgezeigt:
- Zoom
- Es können verschiedene Zoom-Möglichkeiten gewählt werden, z. B. Vollbildzoom, Lupe oder angehefteter Zoom. - Der Zoom kann mit einer Geste aktiviert werden.
- Schwebender Text
- Für diese Funktion muss ein Zeigegerät wie ein Trackpad, eine Maus oder einen Apple Pencil (2. Generation oder Pro) mit dem iPad verbunden werden. - Wenn das Zeigegerät über Text bewegt oder angeklickt wird, wird der jeweilige Text größer angezeigt. Bei längeren Texten läuft der vergrößerte Text scrollend zum Mitlesen. - Die eigene Texteingabe wird vergrößert angezeigt. - Das Erscheinungsbild kann bzgl. Schriftgröße und Schriftfarbe angepasst werden, ebenso die Position auf dem Bildschirm. Auch das Scrolltempo, also die Geschwindigkeit, in der der Text erscheint, kann angepasst werden.
⚠️ WICHTIG: nicht jede App unterstützt diese Funktion in gleichem Umfang!
- Anzeige & Textgröße
- Hier finden sich wichtige Grundeinstellungsmöglichkeiten, die unbedingt vorgenommen werden sollten. Beispielsweise: - Fetter Text - Größerer Text - Kontraste (Umkehren / Transparenz reduzieren) - Auto-Helligkeit
- Split View
- Mit dieser Funktion kann der Bildschirm geteilt werden, z.B. kann auf einer Seite geschrieben und auf der anderen gelesen werden. Dies ist nur bei geringerem Vergrößerungsbedarf zu empfehlen. - Split View muss in den Einstellungen unter Multitasking und Gesten aktiviert sein, dann geht man in eine App und klickt oben mittig auf die drei Punkt. Dort wählt man "Split View" und anschließend die zweite App.
- Gesprochene Inhalte ("Sprechen")
- Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich Textinhalte vorlesen zu lesen, z. B. markierten Text ("Auswahl sprechen"). Dazu markiert man durch "Ziehen" die Stelle und wählt dann „sprechen“ aus. Wenn die Auswahl zu klein ist, muss vorher die Schriftgröße angepasst werden. - Es gibt auch die Möglichkeit ein Tastaturecho einzustellen ("Eingabe vorlesen") - Über "gesprochene Inhalt" können Stimmen und Sprechtempo angepasst werden.
- VoiceOver
- Dies ist ein mit Gesten kombinierter integrierter Reader. Durch die Verwendung verschiedener Gesten wird man auditiv durch die Benutzeroberfläche geführt. - Die Nutzung erfordert eine Einübung.
- Kurzbefehl
- Hier können verschiedene Bedienungshilfen in eine Kurzwahl aufgenommen werden, um diese dann über dreimaliges Drücken der oberen Taste (ältere Modelle: Home-Button) zu aktivieren.
Weitere Hilfen
- Helligkeit und Farbbalance des Bildschirms anpassen
- über das Kontrollzentrum den Regler nach oben oder unten bewegen für mehr oder weniger Helligkeit - "Dunkelmodus" für dunklere Farbschema auf dem gesamten iPad-Bildschirm, sodass sich Text und Inhalte deutlicher absetzen
- Kontrollzentrum anpassen
- Kontrollzentrum öffnen und oben links auf "+" tippen, um die Steuerelemente zu bearbeiten.
- App "Lupe"
- Die App Lupe verwendet die iPad-Kamera, die auf einen zu vergrößernden Text/Objekt gerichtet werden muss, um dann mit einem Regler die Darstellung zu vergrößern. Das Einfrieren des Bildes ist möglich. - Mit der App kann Text im Sichtfeld der iPad-Kamera erkannt und laut vorgelesen werden.
- Unterstützender Zugriff
- Der unterstützende Zugriff ist eine vereinfachte Benutzeroberfläche. Objekte auf dem Bildschirm werden größer dargestellt und die Funktionen sind fokussierter gestaltet. Entwickelt wurde der unterstützende Zugriff, damit Menschen mit kognitiven Einschränkungen das iPad leichter selbständig verwenden können. Für sehbehinderte Nutzerinnen und Nutzer, die nur eine bestimmte Anzahl an Apps nutzen möchte, kann dies auch eine Option sein.
- 4.2 Arbeitstechniken in verschiedenen Settings
Im Folgenden werden spezifische Situationen im Unterricht herausgegriffen und beschrieben, wie das iPad in diesen Situationen unterstützend eingesetzt werden kann. Dabei werden verschiedene Möglichkeiten der Nutzung genannt. Es gibt nicht "DIE EINE" Lösung. Der passende Weg ist immer abhängig von individuellen und Kontextfaktoren. Dabei können sich auch Kombinationen aus verschiedenen Möglichkeiten ergeben. Die aufgezählten Apps sind nur exemplarisch und sollen einen Einblick geben was möglich ist. Die Auflistung kann nur eine Momentaufnahme zur Erstellung der Handreichung sein, da sich Apps ständig entwickeln, verschwinden und neue auftauchen. Es lohnt sich immer selbst nach Apps für den jeweiligen Einsatzbereich zu suchen und auszuprobieren, da die Anforderungen der Schülerinnen und Schüler sehr unterschiedlich sind.
- 4.3 Sehbehindertenspezifische Arbeitsweisen im Vergleich
Die Anlage "Sehbehindertenspezifische Arbeitsweisen" stellt die bereits beschriebenen Einsatzmöglichkeiten des iPads in bestimmten Situationen wie Lesen, Schreiben, Tafelbild und Ergänzung mit weiteren Hilfsmitteln gegenüber.
- 4.4 Der Einsatz des iPads im Unterricht
Die Einsatzmöglichkeiten am iPad werden im Folgenden im Einzelnen vorgestellt. Eine Übersicht über empfehlenswerte Apps und ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen befindet sich in der Anlage Apps.
- 4.4.1 Tafelanschrieb bzw. Projektion
- Übertragen des Bildes von digitaler Tafel oder Projektion
Je nach gegebenen Bedingungen gibt es unterschiedliche Wege das Bild auf das iPad zu übertragen Die Möglichkeiten müssen mit der IT vor Ort geklärt werden. Ideen können z. B. dem Dokument "Anschlussmöglichkeiten Screensharing" (Anlage Apps) entnommen werden. Auch die Nutzung von Übertragungssoftware (z. B. digitale Tafeln, Übertragung über die Software HopToDesk (Anleitung in der Anlage Apps), OneNote, ...) ist möglich.
Grundsätzlich ist abzuwägen, ob der Einsatz einer Tafelkamera oder das Betrachten der Tafel über die Kamera des iPads zu bevorzugen ist.
💡 Hinweis: Die kostenfreie App von LVI ermöglicht die Verwendung von Filtern etc. auch ohne angeschlossene MagniLink für die iPad-Kamera.
- iPad als Ausgabegerät für die Tafelkamera
- das Bild der Tafelkamera kann über das iPad ausgegeben werden
- Achtung: Bestimmte Voraussetzungen müssen erfüllt sein. Die Tafelkamera muss kompatibel mit iOS sein. Das iPad braucht einen USB-C Anschluss.
- Je nach Hersteller der Tafelkamera ist eine andere Software nötig.
- Betrachten der Tafel mit dem iPad
- Betrachten des Aufbaus des Tafelbilds durch die Vergrößerung der Kamera-App (Nutzen der Kamera mit Zoom ohne dabei Fotos zu machen)
- Foto des Tafelbildes
- Entweder mit Kamera-App oder direkt in eine Notiz-App. Das Foto kann an entsprechender Stelle eingefügt und ggf. mit Notizen ergänzt werden. - Dies ist immer nur eine Momentaufnahme. Das Nachvollziehen der Entstehung des Tafelbildes nicht möglich. - Es empfiehlt sich ein Abschreiben/Abtippen zu Hause, um die Inhalte zu wiederholen und in einer barrierefreien Form zur Verfügung zu haben.
- 4.4.2 Heftaufschriebe
Hefte werden in einer Notiz-App geführt. Diese kann u. a. folgende Funktionen erfüllen:
- Aufschriebe per Hand oder Tastatur - Einbinden individueller (Lineatur-)Vorlagen - Einbinden von Fotos/Scans/usw. - Erstellen von kurzen Skizzen
Die jeweilige App muss aufgrund verschiedener Kriterien ausgewählt werden:
- Wie hoch ist der Vergrößerungsbedarf? - Wird vornehmlich per Tastatur oder Hand geschrieben? - Wie intuitiv ist die Bedienung?
- 4.4.3 Schulbücher und Arbeitshefte
- Bücher werden als PDF-Datei in einem PDF-Reader betrachtet. - Bücher werden unter der Kamera mit Ausgabe auf dem iPad betrachtet. - Arbeitshefte können betrachtet und/oder bearbeitet werden (mit Stift oder Tastatur)
- 4.4.4 Vorlesefunktion zum unterstützten Lesen
- Zur Texterfassung, v. a. um einen Überblick über einen Text zu bekommen und das Arbeitstempo zu erhöhen, können Vorlese-Apps oder die integrierte Vorlesefunktion unterstützend verwendet werden. - Denkbar ist auch eine Verbindung von Scan/OCR und Vorlesefunktion
- 4.4.5 Arbeitsblätter
Das Bearbeiten von Arbeitsblättern ist entweder in einer Notiz-App oder einem PDF-Reader möglich. Das Arbeitsblatt kann entweder per AirDrop, Cloud, E-Mail, Foto oder Scan auf das Gerät gelangen. Manche Notizen-Apps ermöglichen das Scannen und direkte Einbinden innerhalb der App.
- 4.4.6 Ordnungssystem
Gemeinsam mit der Schülerin/dem Schüler muss ein Ordnungssystem erarbeitet werden, ähnlich der digitalen Schultasche auf dem Computer. Dies ist von verschiedenen Faktoren abhängig: In der Schule verwendete Systeme und Apps oder persönliche Vorlieben. Ggf. werden parallele Systeme für verschiedene Medien (z. B. Aufschriebe und Fotos) benötigt. Beispiele können sein:
- Cloudsysteme - Dateien-App - Ordnerfunktion in einer Notiz-App - Alben in der App Fotos oder den Dateien
- 4.4.7 Vorführungen (Experimente etc.)
Bei Experimenten o. Ä. kann das iPad auf verschiedene Weisen unterstützend verwendet werden:
- als Ausgabegeräte für die Tafelkamera - zum Erstellen von Fotos/Videos als Momentaufnahme - zum Betrachten des Aufbaus durch die Kameravergrößerung (Nutzen der Kamera mit Zoom ohne Fotos zu machen)
- 4.4.8 Zeichnen/Geometrie
Es gibt Apps, die zum Zeichnen verwendet werden können (z. B. Geogebra, Sketchometry). Diese sind insofern kritisch zu betrachten, da sie nicht in Prüfungen eingesetzt werden dürfen, da durch die vielfältigen unterstützenden Funktionen (z. B. Begradigen von Linien) die Eigenleistung der Schülerin/des Schülers nicht ersichtlich wird. Es wird daher dringend empfohlen, dass das Zeichnen auf Papier mit geeigneten Lineaturen erlernt wird. Im Unterricht können ggf. Apps für schnelle Skizzen verwendet werden, ersetzen aber nicht das physische Zeichnen.
- 4.4.9 Wissenschaftlicher Taschenrechner
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Im Moment gibt es leider keine optimale Lösung für einen wissenschaftlichen Taschenrechner auf dem iPad.
Wenn die Schülerin/der Schüler die Möglichkeit hat den Original-WTR (ggf. unter der Kamera) zu verwenden, ist dies zu empfehlen. Dadurch hat er auch dieselben Abläufe wie seine Mitschüler und kann ggf. besser unterstützt werden, bzw. in Gruppenarbeiten besser teilhaben.
Soll eine Lösung auf dem iPad genutzt werden, gibt es die Möglichkeit der Nutzung der Casio-App (fx-87DE). Die Vergrößerungsmöglichkeiten sind in der App begrenzt. Hinweis zu den WTR der Firma Texas Instruments: Für diese Geräte gibt es keine Lösung am iPad. Es müsste geklärt werden, dass die Casio-App alternativ genutzt werden kann. Die Lehrkraft müsste dies bei bestimmten Funktionstasten berücksichtigen. Für die WTR der Firma Texas Instruments gibt es nur am PC eine Emulations-Software. Denkbar ist auch, dass Arithmico Calc auf einem zusätzlichen Windows-Rechner genutzt wird. Des weiteren ist ArithmicoCalc in der zugelassenen Version für Baden-Württemberg online über die Website https://bw.custom.arithmico.com/ nutzbar. Die Befehlseingabe beim Arithmico Calc unterscheidet sich zum Casio/TI-Rechner und muss eingeübt werden.
- 5. Prüfungen
Der Einsatz eines iPads in Prüfungen ist eine besondere Situation, da das iPad über viele Funktionen verfügt, die in der Prüfung ggf. nicht zulässig sind, wie z. B. die Nutzung von KI oder die Rechtschreibkorrektur. Die Prüfungssituation sollte unbedingt schon bei Klassenarbeiten mitbedacht und eingeübt werden, um ein kurzfristig notwendiges Erarbeiten von neuen Arbeitsweisen zu vermeiden. Hierzu sind frühzeitige Absprachen mit der Schule und ggf. die Unterstützung durch die MBZen notwendig.
- 5.1 Organisatorisches
Folgende Überlegungen sollten frühzeitig einbezogen werden:
- Nutzung eines Prüfungsgeräts
- Kann ein Gerät zur Verfügung gestellt werden, das nur in Prüfungen verwendet wird? - Wie kann ansonsten sichergestellt werden, dass sich in der Prüfungssituation keine Dateien auf dem Gerät befinden?
- Nutzung eines zweiten Geräts
- Ist die Verwendung eines Zweitgerätes sinnvoll? Beispielsweise ein iPad zum Lesen (Aufgaben, Taschenrechner, Wörterbücher, Literatur) und ein iPad zum Schreiben? - Wie kann das Zweitgerät zur Verfügung gestellt werden?
- Nutzung eines zusätzlichen Monitors
- Ist die Ausgabe über einen Monitor sinnvoll? - Wie wird dieser im Zimmer positioniert, um eine Einsicht durch Mitschülerinnen und Mitschüler zu verhindern?
- Strom
- Wie ist die Stromversorgung am Arbeitsplatz gewährleistet?
- Erhalt der Prüfungsaufgaben und Abgabe der bearbeiteten Aufgaben
- Wie kommen die benötigten Materialien an den Prüfling? - Wie gibt der Prüfling seine bearbeiteten Aufgaben ab?
- Backup-Lösung
- Kann ein Ersatzgerät bei technischen Schwierigkeiten bereitgestellt werden?
Vorbeugung von Betrugsversuchen
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Grundsätzlich ist die Nutzung eines schulverwalteten Gerätes der Nutzung eines Privatgeräts vorzuziehen, weil es Vorteile für die Sicherheit, Kontrolle und Prüfungsorganisation bietet.
Bei schulverwalteten Geräten können universelle Einstellungen über eine MDM-Software (z. B. jamf) oder den Apple School Manager vorgenommen werden. Zusätzlich muss überlegt werden, welche Bereiche über die Aufsicht abgedeckt werden müssen, z. B. dass die Rechtschreibkorrektur während der Arbeit ausgeschaltet bleibt. Hinweise zu Profileinstellungen in jamf finden sich in der Anlage Prüfung. Außerdem müssen auf dem iPad zum Profil ergänzend zusätzlich verschiedene Einstellungen vorgenommen werden, um die Sicherheit zu erhöhen. Diese finden sich ebenfalls in der Anlage Prüfung.
- 5.2 Fächerspezifisches
Für jedes Fach muss geklärt werden, welche Apps und Dokumente verwendet werden und ob diese prüfungskonform sind. Wichtig ist, auch die zugelassenen Hilfsmittel für jede Prüfung zu kennen.
Folgende Impulse können unterstützen:
- Lesen der Prüfungsaufgaben
- Wurden die Prüfungsfächer als PDF-Datei bei der Prüfungsmeldung beantragt? Stehen einzelne Prüfungsfächer der Schule am Prüfungstag als Dateien zum Download zur Verfügung? - Welche App wird zum Lesen der Aufgaben verwendet? Wie kommen die Prüfungsaufgaben in die App?
- Textproduktion
- Welche App wird zur Textproduktion verwendet? Wie werden Hilfsfunktion, wie Rechtschreibkontrolle ausgeschaltet? - Schreibt der Schüler mit dem Pencil oder einer Tastatur?
- Atlanten
- Sind die Atlanten als PDF verfügbar? Welche eignen sich zur Nutzung? - Karten-Apps sind eher umständlich und oft kostenpflichtig oder nicht offline nutzbar. Auch bieten sie häufig wesentlich mehr Funktionen, als die Druckversion oder stimmen nicht mit der Druckversion überein.
- Nachschlagewerke
- Verwendung einer App (Duden/PONS) oder einer PDF? - Entspricht die App dem zugelassenen Hilfsmittel im Original oder gibt es einen Prüfungsmodus? - Ist die PDF bei entsprechendem Vergrößerungsbedarf sinnvoll? Benötigt es evtl. ein Register, um die Nutzung zu ermöglichen? Die Suchfunktion funktioniert in der PDF aufgrund der Silbentrennung häufig nicht.
- Lektüren
- Sind die Lektüren als ePub-Datei oder PDF verfügbar? - Stimmen die Seitenzahlen überein?
- Wissenschaftlicher Taschenrechner
- Soll der Taschenrechner als App oder im Original mit weiteren Hilfsmitteln verwendet werden?
- Zeichnen auf dem iPad
- Das Nutzen von Apps zum Zeichnen ist in der Prüfung i. d. R. nicht gestattet, da nicht klar ersichtlich wird, was Eigenleistung und Leistung der App war. - Deshalb sollte das Zeichnen/Skizzieren auf Papier stattfinden, ggf. mit Einsatz von Blindentechniken.
In der Anlage Nachteilsausgleich findet sich ein Beispiel für einen Nachteilsausgleich für einen Prüfling, der in der Prüfung ein iPad verwendet.
- 6. Tipps für die Praxis: Kompetenzerweiterung
Zur Kompetenzerweiterung für Lehrkräfte eignen sich unter anderem die Angebote in der Anlage Kompetenzerweiterung.
- 7. Literatur
siehe Anlage Literatur