E-Buch-Tag

Aus Augenbit

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Warum und wie werden e-Buch-Tags in e-Büchern verwendet?

Manchmal muss die Person, die ein Dokument von der gedruckten in die elektronische Form überträgt, zusätzlich zum eigentlichen Text noch eigene Anmerkungen und Erläuterungen hinzufügen.

Außerdem ist es sinnvoll, Seitenzahlen, die besonders schnell auffindbar sein sollen oder Textelemente, die durch ihre graphische Gestaltung oder Anordnung eine besondere Bedeutung bekommen, auch besonders kenntlich zu machen. Hierfür sind Formatvorlagen alleine nur bedingt geeignet, denn die Auszeichnung durch eine Formatvorlage wird im laufenden Text lediglich durch ein geändertes Layout angezeigt und ist daher für Screenreader-Benutzer nicht immer ohne zusätzlichen Aufwand zugänglich.

In solchen Fällen wird daher eine explizite Auszeichnung durch sogenannte "e-Buch-Tags" verwendet. Beispiel:

<Anmerkung>

Der folgende Text steht auf dem Kopf

</Anmerkung> .

Da e-Buch-Tags explizit in den Text geschrieben werden, können sie auch mit Braillezeile und Sprachausgabe wie normaler Text unmittelbar erfasst werden. In der Schreibweise lehnen sich e-Buch-Tags an die Regeln der Auszeichnungssprache XML an. Dadurch wird sichergestellt, dass auch Computerprogramme wie z.B. RTFC oder HBS diese Auszeichnungen auswerten und weiterverarbeiten können. Formatvorlagen und e-Buch-Tags schließen sich übrigens nicht aus, sondern können auch kombiniert verwendet werden.

Schreibregeln für e-Buch-Tags

Die Schreibweise der e-Buch-Tags lehnt sich an die Schreibweise der Auszeichnungssprachen XML bzw. HTML an. Bei Tags, die dafür gedacht sind, Textpassagen auszuzeichnen, gibt es jeweils ein Start-Tag und ein Ende-Tag, um den Beginn und das Ende desjenigen Textes zu markieren, der auf diese Weise ausgezeichnet werden soll.

Das Start-Tag beginnt mit einem Kleiner-Zeichen "<". Diesem folgt der Name des Tags - z.B. Anmerkung. Nun können (müssen aber nicht) Attribute zu diesem Tag folgen. Jedes Attribut ist nach dem Schema aufgebaut: Attributname ="Attributwert". Beispiele:

Id ="S138R2"
Typ ="Merksatz"

Das Start-Tag endet schließlich mit einem Größer-Zeichen ">". Das entsprechende Ende-Tag besteht aus einem Kleiner-Zeichen, gefolgt von einem Schrägstrich, dem der Name des Tags und ein Größer-Zeichen folgt.

Attribute sind in der Regel nicht verpflichtend, können aber sehr nützlich sein. Wenn man z.B. umrahmte Textblöcke mit Attributen nach dem Schema Id="S123R2" Typ="Merksatz" versieht, dann kann man sehr schnell mit der Volltextsuche nach dem 2. Rahmen auf Seite 123 suchen und man sieht am Typ-Attribut auch gleich, um welche Art von Rahmen es sich handelt.

Entsprechendes gilt für Bild-Dateien, die übrigens in RTF-Dateien nicht direkt in den Text eingebunden werden sollten, sondern als separate Bild-Dateien gespeichert und verlinkt werden sollten. Um diese besser in Verzeichnissen strukturieren und sortieren zu können, wird bei IDs immer erst die Seite und dann die jeweilige Bezeichnung aufgeführt, Bsp.: S123B2. Wenn das entsprechende Bild als Datei vorliegt, so trägt diese den entsprechenden Dateinamen, bsp.: S123B2.jpg.


Beispiele

<Seite Id="S72"> 72 </Seite> oder
((72))
<Anmerkung> Der folgende Text steht auf dem Kopf. </Anmerkung>
<Bild Id="S82B1" Typ="Funktionsgraf">
Die Graphik veranschaulicht das Wachstum der Weltbevölkerung durch eine exponentiell ansteigende Kurve. (Beschriftung der x-Achse: "Zeit (in Jahren)", Beschriftung der y-Achse: "Bevölkerung in Millionen"). Die Grafik ist auch verfügbar als Bilddatei "Abb82-1.gif" und als Typhlografie "TY 4711-82-1".
</Bild>
<Rahmen Id="S74R3" Typ="Merksatz">
Zwei Brüche werden multipliziert, indem man Zähler mit Zähler und Nenner mit Nenner multipliziert.
</Rahmen>