Grundlegende Anforderungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 13. März 2007, 14:36 Uhr

Das Vorhaben, die Erstellung elektronischer Dokumente für Blinde und Sehbehinderte zu optimieren, kann aus zwei verschiedenen Perspektiven betrachtet werden, die durchaus in einem gewissen Spannungsverhältnis zueinander stehen können:

Ziele und Leitlinien aus der Sicht der Benutzer

  • Verständlichkeit und Zugänglichkeit des Inhalts
Die Gestaltung eines Buches sollte die Verständlichkeit seines Inhalts möglichst unterstützen, auf keinen Fall darf sie diese behindern, d.h. der inhaltliche Gehalt des Buches darf z.B. nicht durch software-technischen Ballast verdeckt werden. Insbesondere muss die Zugänglichkeit im Sinne der Barrierefreiheit sichergestellt werden.
  • Einfaches Lesen, Navigieren, Schreiben, Bearbeiten
Elektronische Dokumente müssen nicht nur leicht und flüssig zu lesen sein, es muss auch möglich sein, einfach und schnell bestimmte Seiten oder Textstellen zu finden. Neben einer direkten Seiten-Anwahl müssen auch Suchmöglichkeiten über ein Inhaltsverzeichnis oder ein Stichwortregister sichergestellt werden, wenn diese auch im Original angeboten werden.
Auch das Schreiben im Dokument muss manchmal möglich sein - etwa bei Aufgabenblättern oder Lückentexten, aber auch, um eigene Randnotizen im Text anbringen zu können.
  • Vollständigkeit
Die Informationen des Originals sollten möglichst vollständig übertragen werden. Das betrifft sowohl den Inhalt als auch die Struktur der Dokumente.
  • Ergänzende Materialien
Immer dann, wenn Inhalte der Schwarzschriftvorlage nur ungenügend oder gar nicht durch elektronische Medien wiedergegeben werden können, müssen alternative Darstellungsmedien als Ergänzung bereitgestellt werden. Dies betrifft u.a. Graphiken und Abbildungen, die in Mathematikbüchern z.B. häufig für das Verständnis unabdingbar sind und daher in adäquater taktiler Form übertragen werden müssen. Auch andere, den reinen Text ergänzende Medien sind denkbar wie z.B. akustische Medien im Daisy-Format oder Bilddateien als JPEG-Dateien für Sehbehinderte.

Ziele und Leitlinien aus der Sicht der Produzenten

  • Die Erstellung von elektronischem Unterrichtsmaterial sollte möglichst unkompliziert und mit Standard-Programmen auch ohne abgeschlossenes Informatikstudium zu bewerkstelligen sein.
  • Der Produktionsprozess sollte rationell und kostengünstig gestaltet sein (z.B. durch automatisierte Weiterverarbeitung einmal erfasster Texte, Stichwort "eine Quelle - viele Endprodukte").
  • Für einfache und rationelle Produktionsformen spricht auch, dass die Bücher häufig unter großem Zeitdruck erstellt werden müssen.