E-Buch Anleitung: Unterschied zwischen den Versionen
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Das bedeutet, dass Du dich gerade am Anfang der Seite 51 des Originalbuchs befindest. Nun musst Du noch möglichst schnell zur Seite 63. (Deine Mitschüler haben mittlerweile das richtige Buch aus ihrer Büchertasche auf den Tisch gelegt und fangen an, nach der richtigen Seite zu blättern). Du musst nun eigentlich nur noch die Suchen-Funktion von Word mit der Tastenkombination STRG+F (F steht für Finden) aufrufen und dort ((63 eintippen, dies mit der Eingabetaste bestätigen und mit ESC den Suchen-Dialog beenden. Nun sollte Deine Braillezeile folgendes anzeigen: | Das bedeutet, dass Du dich gerade am Anfang der Seite 51 des Originalbuchs befindest. Nun musst Du noch möglichst schnell zur Seite 63. (Deine Mitschüler haben mittlerweile das richtige Buch aus ihrer Büchertasche auf den Tisch gelegt und fangen an, nach der richtigen Seite zu blättern). Du musst nun eigentlich nur noch die Suchen-Funktion von Word mit der Tastenkombination STRG+F (F steht für Finden) aufrufen und dort ((63 eintippen, dies mit der Eingabetaste bestätigen und mit ESC den Suchen-Dialog beenden. Nun sollte Deine Braillezeile folgendes anzeigen: | ||
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Du weißt also nun, dass Du am Anfang der Seite | Du weißt also nun, dass Du am Anfang der Seite 63 stehst. Mit ein wenig Übung wirst Du in Zukunft Deine Bücher schneller als Deine Mitschüler aufschlagen! | ||
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Aktuelle Version vom 16. Dezember 2014, 14:56 Uhr
Mein Schulbuch ist nach dem E-Buch-Standard aufgebaut
Wenn Du ein Schulbuch bekommst, das nach den E-Buch-Regeln speziell für blinde oder sehbehinderte Menschen aufbereitet wurde, dann sind darin einige Funktionen enthalten, die Dir das Arbeiten mit diesem Buch erleichtern. Diese Funktionen dienen u.a. dazu,
- die Schulbuchseite mindestens so schnell aufzuschlagen, wie die sehenden Mitschüler
- einen Überblick über das Buch zu bekommen (Inhaltsverzeichnis)
- Anmerkungen und sonstige vom Übertrager des Buchs gemachte Ergänzungen (z.B. Bildbeschreibungen zum Originaltext eindeutig zu erkennen
- Erleichterungen im Umgang mit komplexen Tabellen
- komfortabel mit Lückentexten arbeiten zu können
- mathematische Ausdrücke eindeutig darzustellen
Dateiname und Dateiformat
In der Regel befindet sich das e-Schulbuch in einem Dokument, das man mit einer Textverarbeitung, wie Word öffnen kann. Als Dateiformat hat man sich auf RTF (Rich Text Format) geeinigt. Aus dem Dateinamen ist erkennbar, um welche Seiten des Originalbuchs es sich handelt. Also z.B.:
001-052Mathematik7.rtf
Aus dem Namen kann man ableiten, dass es sich um die Seiten von 1 bis 52 des Schulbuchs mit dem Namen Mathematik7 handelt.
Dabei wird darauf geachtet, dass die Seitenangaben immer mindestens dreistellig sind, (d.h bei Seiten zahlen kleiner als 100 füllt man vorne mit Nullen auf). Dadurch sortiert Windows die Dateien im Windows-Explorer in der richtigen Reihenfolge. (Ansonsten käme die Datei 7-60.rft in der Logik von Windows nach der Datei 61-100.rtf).
Seitenzahlen
Nehmen wir an, dass Dein Lehrer die Klasse auffordert, das Mathematikbuch auf der Seite 63 zu öffnen. Während Deine sehenden Mitschüler sich an Ihrer Büchertasche zu schaffen machen, öffnest Du den Arbeitsplatz, wählst Deinen Ordner Schule, dort den Ordner Mathe mit dem Unterordner Buch. Dort solltest Du eine oder mehrere RTF-Dateien finden. Die Dateien könnten z.B. so heißen:
- 003-025-Mathe.rtf
- 026-050-Mathe.rtf
- 051-080-Mathe.rtf
- 081-110-Mathe.rtf
- 111-150-Mathe.rtf
Wähle die Datei aus, deren Dateiname Dir sagt, dass die Seite 63 darin enthalten ist. Also in unserem Fall ist die Seite 63 gesucht und Du wählst die Datei 051-080-Mathe.rtf aus.
Nun sollte sich Word nach betätigen der EINGABE-Taste öffnen und die entsprechende Datei anzeigen. Die Braillezeile wird Dir vermutlich folgendes anzeigen:
((51))
Das bedeutet, dass Du dich gerade am Anfang der Seite 51 des Originalbuchs befindest. Nun musst Du noch möglichst schnell zur Seite 63. (Deine Mitschüler haben mittlerweile das richtige Buch aus ihrer Büchertasche auf den Tisch gelegt und fangen an, nach der richtigen Seite zu blättern). Du musst nun eigentlich nur noch die Suchen-Funktion von Word mit der Tastenkombination STRG+F (F steht für Finden) aufrufen und dort ((63 eintippen, dies mit der Eingabetaste bestätigen und mit ESC den Suchen-Dialog beenden. Nun sollte Deine Braillezeile folgendes anzeigen:
((63))
Du weißt also nun, dass Du am Anfang der Seite 63 stehst. Mit ein wenig Übung wirst Du in Zukunft Deine Bücher schneller als Deine Mitschüler aufschlagen!
Lesen
Lesetaste
Nun kannst Du beginnen, das Buch zu lesen. Um den Text von oben nach unten durchzulesen, kann man zum Beispiel die rechte Lesetaste der Braillezeile benutzen.
Cursorbewegungen mit der Tastatur
Neben dem Lesen mit der Lesetaste gibt allerdings auch noch eine ganze Reihe von Tastaturbefehlen, mit denen man das Schulbuch zielsicher anschauen kann. Dazu gehören:
- Zeilenweise nach unten wandern (Pfeiltaste ABWÄRTS)
- Satzweise mit (ALT+ABWÄRTS)
- Absatzweise nach unten wandern (STRG+ABWÄRTS)
Eine detailierte Beschreibung der Tastenkombinationen findest Du unter: Cursorbewegungen
Suchenfunktion
Weiterhin kann man mit der Suchenfunktion sehr schnell bestimmt Textstellen anspringen.
- Mit der Suchen-Funktion STRG+F kann man Schlüsselwörter direkt anspringen. Wenn z.B. der Lehrer auf der Seite 63 die Aufgabe 5 bearbeiten möchte, dann suchst Du, wenn Du auf der Seite 63 angekommen bist, nach "5." Die genaue Art, wie die Aufgabennummern dargestellt werden, unterscheidet sich von Buch zu Buch. Manchmal "5 " oder "5." oder "5)" oder "Aufgabe 5". Du wirst es jedoch schnell herausfinden, wenn Du Dir das Buch anschaust und kannst mit der Zeit immer gezielter die Suchen-Funktion einsetzen.
- Mit STRG+BildAB eine vorher im Suchen-Dialogfeld eingetragene Zeichenfolge anspringen und so das Dokument durchwandern. Diese Funktion hilft z.B. dabei, wenn Du die Aufgabe 5 suchst, aber nicht genau weisst, mit welcher genauen Zeichenfolge Aufgaben angekündigt werden. Du suchst also einfach nach der Ziffer 5 und wirst relativ schnell bei der Aufgabe 5 landen.
Eine detaillierte Beschreibung der Suchen-Funktion findest Du unter: Suchen
Überblick bekommen
Bevor man einen Text liest, ist es hilfreich, wenn man schon grob weiß, was in dem Text vorkommt. Man weiß dann schon vorher, auf was man achten muss bzw. was eher nebensächlich ist. Dadurch kann man sich besser auf den wesentlichen Inhalt konzentrieren und versteht den Text beim ersten Lesen besser. Sehende Menschen erhalten sehr schnell eine Vorinformation über den Text, den sie lesen möchten. Sie überfliegen häufig vor dem eigentlichen Lesen den Text mit den Augen. Dabei achten sie auf markante Elemente des Textes, wie z.B. Überschriften oder im Schriftschnitt Fett formatierte Wörter und natürlich auch eventuell vorhandene Grafiken oder Bilder. Nach dem E-Buch-Standard sind diese markanten Elemente auch mit der Braillezeile auffindbar:
Überschriften
Überschriften helfen, einen Text zu strukturieren. Wenn man die Überschriften eines Textes kennt, bekommt man schon einen guten ersten Eindruck zum Inhalt des Textes.
Mit der Gliederungsansicht kann man sich auch an der Braillezeile sehr schnell die Überschriften eines Textes anzeigen lassen. Man wechselt mit STRG+ALT+G in die Gliederungsansicht. Hier blendet man zunächst nur die Hauptüberschriften des Textes ein ALT+UMSCHALT+1 und schaut sich diese mit den Lesetasten der Braillezeile an. Anschließend blendet man die Unterüberschriften zu den Hauptüberschriften mit ALT+UMSCHALT+2 ein und schaut sich diese an. Mit ALT+UMSCHALT+3 blendet man die Überschriften auf der darunter liegenden Gliederungsebene 3 ein usw. Man blendet also die Überschriften, angefangen von den wichtigen Hauptüberschriften zu den "unwichtigeren" Unterüberschriften, Schritt für Schritt ein. Um den gesamten Text anzuzeigen, verwendet man in der Gliederungsansicht STRG+UMSCHALT+A. In die Normalansicht wechselt man wieder mit STRG+ALT+N. Weiterführende Informationen findet man im Kapitel Gliederungsansicht(Office 2003) bzw. im entsprechenden Dokument für Office 2010.
Bilder und Grafiken
Grafische Elemente auf einer Schulbuchseite verdeutlichen sehr häufig ebenfalls den Inhalt und haben eine wichtige, bedeutungstragende Funktion. Der E-Buch Standard sieht vor, dass Grafiken und Bilder durch eine Beschreibung des Bildes "in Worten" ersetzt werden. Erkennbar ist der Anfang der Bildbeschreibung an dem Ausdruck <Bild>. Man bezeichnet ein solches Markierungswort auch als "tag" (engl. ausgesprochen wie "täg"). Das Bild-tag besteht aus dem Anfangstag <Bild> und dem Endetag </Bild> und sieht so aus:
<Bild> Hier wird das Bild beschrieben, also z.B. das Bild zeigt einen Kreis, der mit roter Farbe ausgefüllt ist. </Bild>.
Mit der Suchenfunktion ist eine Bildbeschreibung sehr leicht zu finden: STRG+F mit der Suche nach der Zeichenfolge "<Bild>" (die Redezeichen werden im Eingabefeld nicht mit eingegeben).
Umrahmte Textblöcke
Umrahmte oder farbig hervorgehobene Textblöcke (z.B. Merksätze) werden mit dem e-Buch-Tag <Rahmen> ... </Rahmen> gekennzeichnet.
Weitere Besonderheiten in E-Büchern
Digitale Bücher für Blinde und Sehbehinderte, die nach dem E-Buch Standard gestaltet wurden, können bei Bedarf noch eine Reihe weiterer Elemente enthalten, die hier kurz vorgestellt werden:
Lückentexte
Sehr beliebt in Fremdsprachenbücher wie z.B. Englisch oder Französisch sind Aufgaben mit Lücken, die vom Schüler auszufüllen sind. Meist werden diese Lücken durch freien Platz oder einer Linie kenntlich gemacht. Der E-Buch Standard sieht vor, dass Lücken durch _..._ deutlich gemacht werden. So kann man sehr gut Lücken mit der Suchenfunktion finden: STRG+F und Suche nach "_..._ " Beim Ausfüllen werden die drei Punkte durch den eigentlichen Inhalt ersetzt. Dabei ist es wichtig, die Unterstriche stehen zu lassen. Beispiel:
Der _..._ Frosch hat eine sehr schöne Farbe.
und so sollte der Satz nach dem Aufüllen aussehen:
Der _grüne_ Frosch hat eine sehr schöne Farbe.
Das Stehenlassen der Unterstriche hat den Vorteil, dass man die Lücke wiedererkennen kann, wenn man möchte. Das kann wichtig sein, wenn man sich z.B. in einer Lücke vertan hat, das aber erst zu einem späteren Zeitpunkt merkt. Die sehenden Schüler haben ja kein Problem, ihre von Hand ausgefüllte Lücke hebt sich vom restlichen, gedruckten Text deutlich ab. So muss man nur nach Leerzeichen Unterstrich " _" suchen, um alle Lücken auch nach dem Ausfüllen noch zu finden.
Texte mit Zeilennummerierung
Ebenfalls in Sprachbüchern sind literarische Texte sehr häufig mit Zeilennummerierungen versehen. Dabei wird jede fünfte Zeile mit einer vorangestellten Nummer versehen. Meist die Zeilen mit der Nummer 5, 10, 15, 20 usw.
Da eine Braillezeile meist nur 40 Zeichen anzeigen kann und damit im Unterschied zu einer Schwarzschriftzeile deutlich kürzer ist, musste man sich beim E-Buch Standard ein System überlegen, wie man eine Schwarzschriftzeile kenntlich macht. Denn es kommt häufig vor, dass im Text einer Aufgabe auf eine bestimmte Zeile verwiesen wird. Der E-Buch Standard sieht für solche Texte vor, dass eine Schwarzschriftzeile durch ein Absatzendezeichen abgeschlossen wird. So kann man mit dem Befehl STRG+CursorAB immer um jeweils einen Absatz bzw. eine Schwarzschriftzeile weiter springen. Wenn man also z.b. in Zeile 1 eines Textes steht, muss man nur bei gedrückter STRG-Taste 6 mal CursorAb drücken, um in Zeile 7 zu gelangen. Da jede fünfte Zeile nummeriert ist, sollte es recht einfach sein, die bestimmte Zeile aufzusuchen. Wenn man z.b. die Zeile 33 sucht, geht man schnellsten folgendermaßen vor: STRG+F: "^p30" (^p bedeutet Absatzendezeichen - P wie Paragraph).
In Zeile 30 angekommen noch drei mal STRG+CursorAb und schon ist man in Zeile 33.
Tabellen
Tabellen werden durch ein Tagpaar umschlossen:
<Tabelle>
- Hier kommt die Tabelle.
</Tabelle>
Weiterhin werden Tabellen im E-Buch bei Bedarf gedreht, was durch eine Anmerkung kenntlich gemacht wird, wie z.B.:
<Anmerkung>Die Tabelle ist im Vergleich zu Original um 90 Grad gedreht.</Anmerkung>.
Darüber hinaus, kann der Übertrager in einer Word-Tabelle die Spalten-Überschriften bzw. die Zeilen-Überschriften der Tabelle kenntlich machen. Bei eingeschaltetem Strukturierten Modus in Jaws (im Unterschied zum üblicherweise eingeschaltetem Flächenmodus), wird bei der Navigation in einer Tabelle zusätzlich zum Inhalt der Zelle, in der der Cursor gerade steht, auch die Überschrift der Spalte und der Zeile mit angezeigt. Also wenn Du Dir z.B. einen Stundenplan der Tabellenform aufgebaut ist anschaust und die Spaltenüberschriften die Wochentage enthalten, während die Zeilenüberschriften die Stundennummer anzeigen, dann würde die Braillezeile z.B. in der ersten Zelle folgendes anzeigen:
Montag 1. Stunde Mathematik
oder in der 4. Spalte in Reihe 3 würde die Braillezeile anzeigen:
Mittwoch 2. Stunde Deutsch
Möchtest Du selbst in einer Tabelle die Spalten- und Zeilenüberschriften kenntlich machen, musst Du den Cursor in die Zelle stellen, die sich die Spalte mit den Zeilenüberschriften und die Zeile mit den Spaltenüberschriften kreuzt - in der Regel ist das die Zelle in der ersten Spalte und der ersten Zeilen ganz oben links - also A1. Nun fügst du eine Textmarke mit dem Namen "Titel" ein (kann auch Titel1, Titel2, Titel3 etc. sein). Fertig. Nun musst Du nur noch in den Strukturierten Modus schalten (siehe die Bedienungsanleitung zu deiner Braillezeile) und schon kannst Du Dir die Tabelle mit den Zeilen- und Spaltenüberschriften anschauen.
Weiterführende Informationen zum Thema Tabellen in Word findest Du unter: Tabellen
Weitere Informationen
Zum Umgang mit einem E-Heft
Einen Gesamtüberblick zum Lesen mit der Braillezeile am PC findest Du unter Texte lesen.