LaTeX-Manual-LaTeX-Konzept
Das LaTeX-Konzept in fünf einfachen Regeln
Textzeichen der Tastatur verwenden, solange dies eben geht!
Solange die Grundlinie nicht verlassen werden muss und Zeichen benutzt werden können, die auf der Computertastatur zu finden sind, werden diese wie in normalem Fließtext verwendet. Für den Malpunkt und den einfachen Bruchstrich können dabei auch die üblichen ASCII-Zeichen Stern "*" und Schrägstrich "/" verwendet werden. Leerzeichen und Zeilenumbrüche können zur Strukturierung und zur Verbesserung der Lesbarkeit nach Belieben eingefügt oder weggelassen werden.
Alle mathematischen Zeichen, die sich auf der Tastatur befinden: + - = < > / : * ' | [ ] ( )
Beispiele
Schwarzschrift | Prosa | LaTeX | |
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[math]\displaystyle{ 2 + x = 5 }[/math] | 2 plus x ist gleich 5 | 2 +x =5
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[math]\displaystyle{ |x - 1| = |1 - x| }[/math] | Betrag von x minus 1 Betragende ist gleich Betrag von 1 minus x Betragende | |x -1| =|1 -x| | |
[math]\displaystyle{ n! = n*(n-1)! }[/math] | n Fakultät ist gleich n mal runde Klammer auf n minus 1 runde Klammer zu Fakultät | n! =n *(n -1)! |
Abweichungen von der Grundlinie
Wenn in einem mathematischen Ausdruck ein einzelnes Zeichen von der Grundlinie abweicht, wird dies bei hochgestellten Zeichen durch das Circumflex "^" und bei tiefgestellten Zeichen durch den Unterstrich "_" angezeigt. Wenn ein längerer Teilausdruck von der Grundline abweicht, wird dieser zusätzlich in geschweiften Klammern eingeschlossen.
Beispiele
Schwarzschrift | Prosa | LaTeX |
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[math]\displaystyle{ x^2 }[/math] | x zum Quadrat | x^2
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[math]\displaystyle{ x^{10} }[/math] | x hoch Zehn | x^{10}
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[math]\displaystyle{ a_1 +a_n }[/math] | a Index 1 Indexende plus a Index n Indexende | a_1 +a_n
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[math]\displaystyle{ x^{n +m} }[/math] | x hoch n plus m Exponentende | x^{n +m}
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[math]\displaystyle{ a_{n -1} }[/math] | a Index n minus 1 Indexende | a_{n -1}
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[math]\displaystyle{ a_{12} }[/math] | a Index 12 | a_{12}
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Zeichen, die es auf der Tastatur nicht gibt
Zeichen, die nicht direkt über die Tastatur eingegeben werden können, werden als "Befehlswort" eingegeben. Befehlsworte werden durch einen vorangestellten Backslash (Schrägstrich von links oben nach rechts unten) gekennzeichnet. Für Zeichen, die in LaTeX eine Sonderbedeutung besitzen, wie z.B. die geschweiften Klammern, gibt es eine Ersatzdarstellung: Ihnen wird ebenfalls ein Backslash vorangestellt, wenn sie in ihrer ursprünglichen, mathematischen Bedeutung verwendet werden.
Beispiele
Schwarzschrift | Prosa | LaTeX |
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[math]\displaystyle{ n \to \infty }[/math] | n geht gegen Unendlich | n \to \infty
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[math]\displaystyle{ x \notin \{ 3; 4 \} }[/math] | x ist nicht Element von Mengenklammer auf 3 Semikolon 4 Mengenklammer zu | x \notin \{3; 4\}
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Konstrukte, die in sich bereits flächig angeordnet sind
Für elementare mathematische Ausdrücke, die in sich bereits eine flächige Darstellung enthalten (wie Brüche, Wurzeln, Integrale usw.), gibt es eigene Befehlsworte.
Beispiele
Schwarzschrift | Prosa | LaTeX |
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[math]\displaystyle{ \frac{a + b}{a - b} }[/math] | Bruchanfang a plus b durch a minus b Bruchende | \frac{a +b}{a -b}
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[math]\displaystyle{ \sqrt{a + b} }[/math] | Quadratwurzel aus a plus b Wurzelende | \sqrt{a +b}
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[math]\displaystyle{ \sum_{n=1}^\infty \frac{1}{2^n} = 1 }[/math] | Summe von n gleich 1 bis Unendlich über Bruchanfang 1 durch 2 hoch n Bruchende Summenende ist gleich 1 | \sum_{n =1}^\infty \frac{1}{2^n} =1
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Anpassungen an persönliche Bedürfnisse
Die LaTeX-Notation sieht von sich aus die Möglichkeit vor, neue Befehlsworte zu definieren oder vorhandene Befehle zu verändern, beispielsweise um sie abzukürzen. So wird z.B. mit dem Befehl \def \ol{\overline} der ursprüngliche Befehl \overline abgekürzt zu \ol . Statt \overline{AB} kann dann auch geschrieben werden: \ol{AB} . Eine umfangreiche Liste von Abkürzungen wurde 1994 von U. Nitsch an der TU Dresden erarbeitet. Diese wird in der von U. Kalina überarbeiteten WordTeX-Implementation automatisch mit der Datei vorspann.tex in den Übersetzungsprozess eingebunden.